Beiträge: 1.606
Themen: 9
Registriert seit: 27 Sep 2020
Eine Dokumentation über ASS "
Autismus - Das rätselhafte Spektrum".
Habe sie hier noch nicht entdeckt, deshalb verlinke ich sie.
Es ist so wichtig, ASS möglichst frühzeitig zu erkennen. Da werden Weichen gestellt in der Kindheit. Ein Leben kann komplett anders verlaufen. Ich wünschte, man hätte es bei mir auch in der Kindheit oder Jugend entdeckt.
Emely gefällt dieser Beitrag
Beiträge: 1.582
Themen: 5
Registriert seit: 12 Sep 2020
(05.05.2025 20:04)Lampignon schrieb: Es ist so wichtig, ASS möglichst frühzeitig zu erkennen. Da werden Weichen gestellt in der Kindheit. Ein Leben kann komplett anders verlaufen. Ich wünschte, man hätte es bei mir auch in der Kindheit oder Jugend entdeckt.
Ich habe gerade keine Zeit die Doku anzusehen und vielleicht befindet sich die Antwort darin. Aber es interessiert mich gerade wirklich, weil ich immer nicht weiß, was ich mit meinen Kindern machen soll: was für Vorteile hätten wir gehabt, hätten wir die Diagnose in der Kindheit erhalten? Welche Weichen werden gestellt, wenn man frühzeitig diagnostiziert wird? Ich sehe das nicht klar. Welche Vorteile bringt eine Diagnose? Ich sehe den Stress, den man auf sich nimmt für eine Diagnostik und die Gefahr, dass es dann nicht mal erkannt wird. Ich sehe dass man in Schubladen gesteckt wird und für immer als "behindert" gilt. Ich sehe, dass man die Diagnosen für die Beantragung gewisser Hilfen braucht, aber auch nicht immer.
Beiträge: 1.606
Themen: 9
Registriert seit: 27 Sep 2020
Stigmatisierung ist natürlich ein Problem. Es ist traurig auf eine Diagnose „zu verzichten“ weil (wohl leider gerechtfertigt) Angst vor Mobbing hat.
In der Doku geht es unter anderem über einen jungen Mann, der in einem outdoorladen arbeitet. Er bekam seine Diagnose und sein Umfeld weiß Bescheid. Er kann seine Stärken nutzen, sein ausgeprägtes Interesse.
Man versucht erst gar nicht möglichst normal zu werden, sondern sucht sich von Anfang an seine Nische und baut sich einen geschützten Raum auf. So kann man durchaus seine Stärken ausleben und bekommt sogar positives Feedback, kann anderen eine Hilfe sein.
Man kann sich gut fühlen, statt nur schlecht weil man eben nicht so ist wie alle anderen (und auchnnicht weiß warum.)
Und das macht meiner Meinung nach einen enormen Untersched aus.
Eichhörnchen gefällt dieser Beitrag
Beiträge: 352
Themen: 7
Registriert seit: 31 Jul 2023
Vielen Dank Lampignon für den Link. Eine sehr gute Dokumentation die hoffentlich zur weiteren, so wichtigen Aufklärung über Autismus beiträgt. Tony Attwood ist einer der weltweit bekanntesten Experten. Auch Ludger Tebartz Van Elst beschäftigt sich schon lange mit dem Thema.
Der junge Mann hatte das Glück, dass durch die Diagnose bei seinem jüngeren Bruder erst jemand auf die Idee kam, ihn auch mal in die Richtung zu untersuchen. Sehr eindrücklich fand ich wie er den "Krieg im Kopf" beschreibt, das er es nicht immer verhindern kann. Das es ihm hilft ist zu verstehen das es so ist und das er auch Stärken hat und die auch bei seiner Arbeit gesehen werden. Ohne Diagnose wird genau das schwierig, man verbraucht so viel Energie um sich anzupassen, maskieren und die Stärken bleiben verborgen.
Auch die Mutter wo beschreibt wie schwer es für sie ist, das ein ganz normaler Familienurlaub mit den 2 Jungs unmöglich ist. Der ehrliche Einblick wo von ihr als Mutter sehr viel abverlangt. Sehr schön fand ich ihre Worte zum Schluss, das ihr Leben mit 2 autistischen Kindern sehr schön und vielseitig ist. Sie von ihren Kindern gelernt hat, jeden Menschen so zu nehmen wie er/sie ist.
Auch die junge Frau hat es trotz der Schwierigkeiten in der Schulzeit geschafft ihren Weg zu gehen. Wie sie ihr Wissen nutzen kann und so einfühlend auf das Kind in der Therapiesituation eingehen kann, ist einfach schön zu beobachten.
In der Dokumentation berichten alle von einem langen, mühsamen Weg zur Diagnose. Es ist eben nicht nur die Gesellschaft allgemein, ich habe immer noch den Verdacht das auch in der Psychiatrie viele noch denken Autismus muss sichtbar sein. Oft sieht man eine Depression, ein Burnout, das auflehnende Verhalten, der Wutausbruch, das die Verursacht werden von der enormen Anpassungsleistung, sieht man nicht sofort und wenn es übersehen wird kommt man da auch nicht raus, die Ursache bleibt ja bestehen.
In der Doku kommen 2 der führenden Spezialisten zu Wort, alle haben nicht das Glück an wirkliche Fachpersonen zu gelangen. Dazu passt auch eine andere Dokumentation die ich vor einiger Zeit in der ARD-Mediathek gesehen habe, wo es darum ging wie wichtig es ist, Kinder von Anfang an Autismus spezifisch zu fördern. 2 Tage nach der Doku war ein Regionalbeitrag in der Mediathek darüber das eine Autismus-Spezial-Therapiepraxis geschlossen werden muss, weil die Krankenkasse die etwas höheren Beiträge nicht mehr zahlen will. Eine Standardtherapie wird weiter gezahlt, nur Autismus ist nach wie vor ein winziger Teil in der Ausbildung. Wie soll auf die Kinder fachgerecht eingegangen werden, wenn kaum etwas über die speziellen Bedürfnisse und Eigenheiten bekannt ist.
Eichhörnchen und
Lampignon gefällt dieser Beitrag