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Moin
Marie hat mich in einem Ihrer Beiträge auf ein wie ich glaube für viele sehr interessantes Thema gebracht "Abschweifen" dazu gehört für auch das "dranbleiben"
Eines meiner größten "Probleme" ist das Abschweifen, sei es in Gesprächen wo ein 5min Gespräch gern mal Stunden dauern kann wobei das eigentliche Gesprächsthema meist schnell unter geht und/oder unbesprochen bleibt ...
Oder beim Arbeiten, da habe ich gerade ein sehr aktuelles Beispiel:
Vor rund 3 Monaten wollte ich an meinen VW Bulli TÜV lassen, ich wusste dass der technisch voll in Ordnung ist aber aufgrund der langen Standzeit wollte ich nochmal eben vorn die Bremsbeläge ausbauen und die Anlagepunkte reinigen, neu schmieren und 2 Tage später zum TÜV, eigentlich eine Sache von zwei gemütlichen Stunden maximal.
es kam anders...
ich mache es kurz da das technische hier wohl nicht so interessant ist.
Bremsbeläge ausgebaut/gereinigt/geschmiert/eingebaut ... dann schweifte ich ab und dachte mir so "na eigentlich kannst dies und das gleich mitmachen und etwas "aufhübschen" (technisch völlig unwichtig)
ich wollte es ja kurz machen ...
unterm Strich habe ich:
- vorn beide Bremsen wieder ausgebaut
- komplette Vorderachse ausgebaut
- Bremsen hinten ausgebaut
- komplette Hinterachse ausgebaut
- alle Bremsleitungen ausgebaut
- habe mir eine Sandstrahlkabine gebaut
- alle Teile bis ins kleinste zerlegt, sandgestrahlt, lackiert und wieder alles zusammengebaut
das dauerte ca. 3Monate, mit kurzen Unterbrechungen da mir das dranbleiben aufgrund der Masse an Teilen und der damit verbundenen Unordnung in meiner Garage schwer fiel und die ganze Aktion auch gut ins Geld ging denn alte Verschleißteile baue ich nicht wieder ein und dann kann man ja gleich "dies" und "jenes" mitmachen ... und das abschweifen nahm kein Ende
Unterm Strich steht der Bulli jetzt fertig da, schaut untendrunter schöner aus als von außen und hat immer noch kein TÜV
Das war jetzt natürlich ein Extrembeispiel, im Hobbybereich spielt das auch keine Rolle, bei meinen alten Arbeitgebern führte aber genau dieses Abschweifen und nicht am eigentlichen dranbleiben oft zu erheblichen Problemen und es war fast unmöglich einen Arbeitgeber bei zu bringen dass dieses Abschweifen auch manchmal längerfristige Vorteile für Ihn hat.
Viele Kunden liebten mich dafür und wollten Ihre Autos ausschließlich von mir repariert haben, auch wenn es länger dauerte und mehr kostete weil die wussten danach passt alles.
Beim aufräumen ist das natürlich nicht anders, ich fange an z.B. mein Schreibtisch auf zu räumen, finde dabei etwas und schwups war`s das mit dem aufräumen, nicht selten schaut es danach schlimmer aus als vorher.
Wie ist das bei Euch mit dem Abschweifen, kommt Ihr auch oft "von`s erste ins tausendste", sei es bei Gesprächen oder Zuhause oder beim arbeiten und wie geht Ihr und Eure Umwelt damit um?
Gruß Matze
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Guten Morgen, Matze,
sooo schön zu lesen, Deine Beschreibung zum Bulli und die Vorstellung dahinter, wie (sau)wohl Du Dich während dieser Arbeit gefühlt haben musst (?).
Dass er noch keinen TÜV bekommen hat ist wohl dem Umstand geschuldet, dass ein TÜV bis heute entbehrlich ist, eine Terminvereinbarung und Außenkontakt dazu nötig wären, oder anderes, ich lese jedenfalls kein Problem deswegen.
Überhaupt lese ich kein/kaum Leidensdruck in Deinen Beiträgen, die ich im Gegenteil als sehr erfrischend und geeignet empfinde, mit "seinem ADHS" ausgesöhnt zu sein -> und als Betroffener sein Leben "dennoch" oder "gerade deswegen" zu mögen.
Beim Thema ist für mich sofort mein Ausschweifen beim Reden zu nennen. "Kurz kann ich nicht" warne ich oft meinen Gegenüber, denn
- ich muss den Sachverhalt, den ich darstellen will, so gut wie immer in der Situation neu herleiten und mache dabei
- ebensolche Abschweifungen in andere Geschichten, wie Du zu anderen Bauteilen hin.
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(27.06.2020 07:32)Marie schrieb: Guten Morgen, Matze,
sooo schön zu lesen, Deine Beschreibung zum Bulli und die Vorstellung dahinter, wie (sau)wohl Du Dich während dieser Arbeit gefühlt haben musst (?). oh ja dabei habe ich mich richtig sauwohl gefühlt
natürlich hatte dieses extreme Abschweifen auch Schattenseiten, es war weder Zeitlich eingeplant (alles andere war in der Zeit eher unwichtig) noch finanziell geplant, so wie es "normale" Menschen richtigerweise wohl tun würden.
Zitat:Dass er noch keinen TÜV bekommen hat ist wohl dem Umstand geschuldet, dass ein TÜV bis heute entbehrlich ist, eine Terminvereinbarung und Außenkontakt dazu nötig wären, oder anderes, ich lese jedenfalls kein Problem deswegen.
nein das hat keinen technischen Grund, wie Du schon richtig erkannt hast geht es da eher um das vermeiden von Außenkontakten, die mir hier in der neuen fremden Umgebung (nach Umzug) echt noch schwerer fallen was soweit geht dass der kleine Verdränger und Aufschieber in mir jetzt lieber den Bulli erstmal "hier und da" etwas neu lackieren will und irgendwann zum TÜV fährt dies hat mir gleich erstmal den Druck genommen Zeitnah einen TÜV-Termin machen zu müssen denn ich weiß schon wo das "hier und da" lackieren endet, natürlich in einer Komplettlackierung.
Zitat:Überhaupt lese ich kein/kaum Leidensdruck in Deinen Beiträgen, die ich im Gegenteil als sehr erfrischend und geeignet empfinde, mit "seinem ADHS" ausgesöhnt zu sein -> und als Betroffener sein Leben "dennoch" oder "gerade deswegen" zu mögen.
Ja und Nein
Ich persönlich habe mich mit mit meinem ADHS versöhnt (wenn man das so sagen will) es gehört zu mir, ich kann es nicht ablegen, auch kann ich mich nicht großartig ändern ohne dass es mir falsch und gestellt vorkommt was mich dann z.T. extrem runterzieht weil ich dann oft nicht mehr Ich bin, und was oder wer bin ich wenn ich nicht mehr Ich bin?
Natürlich hinterfrage ich mich trotzdem oft "muss das jetzt sein?" "ist dies oder das nicht arg übertrieben?" usw..., oftmals bemerke ich selber das gerade sehr abschweife und stark übertreibe, dann kann ich das nochmal überdenken und finde im Idealfall einen Kompromiss mit dem ich gut leben kann.
Zitat:
Beim Thema ist für mich sofort mein Ausschweifen beim Reden zu nennen. "Kurz kann ich nicht" warne ich oft meinen Gegenüber, denn
- ich muss den Sachverhalt, den ich darstellen will, so gut wie immer in der Situation neu herleiten und mache dabei
- ebensolche Abschweifungen in andere Geschichten, wie Du zu anderen Bauteilen hin.
Oh ja, "kurz reden" geht meist garnicht, wenn z.B. jemand mit mir ein Gespräch anfängt und mir das Thema wichtig ist (egal ob Auto Politik ADHS usw) frage ich oft vorher "hast Du Zeit und Lust auf das Gespräch, wenn nicht lassen wir das besser denn das dauert..." nicht wörtlich aber so in der Art,je nach Situation.
Ich habe in Bayern (da wohnte ich bis vor ca 2 Jahren) einen "PC-Klempner" den ich durch Zufall über meinen alten Arbeitgeber kennen gelernt habe, der machte mir dann immer alles elektrische, vom PC über Autoelektrik bis zur Waschmaschine, also genau das wofür ich 0,0 Geduld habe und ich eeeeewig Aufschieben kann
Jedenfalls immer wenn ich Abends nach der Arbeit zu Ihm fahren wollte um z.B. kurz was wegen meinem PC zu fragen sagte meine Frau schon immer "bis morgen früh dann", und was soll ich sagen... Sie hat immer recht behalten,z.B. 19Uhr angekommen bei Ihm oft 3 oder 4Uhr wieder Zuhause gewesen, in der Zwischenzeit wurde mit etwas Glück die eigentliche Frage sogar besprochen, was i.d.R. 10-20min ausmachte der Rest war :denk" keine Ahnung, anderes PC Kram Auto Photographie Urlaub Eisenbahn usw... usw... es wurde dann tatsächlich sogar für mich ansträngend weil halb verdurstet und zu viel Input, das war der Meister in Sachen Abschweifen! aber es war jedesmal schön und was zum trinken kann man sich ja vorsorglich mitnehmen genauso eine Jacke weil es Nachts oft kalt wird^^
Gruß Matze der schon wieder abschweift :D
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Zum Thema "abschweifen" möchte ich mich auch einbringen
Da uns meist der "Kernpunkt" unserer erzählten "Story" nebensächlich erscheint und hierdurch auch das eventuelle "Redebedürfniss" gestillt wird,
zeigen wir meist so ein "abschweifendes" Verhaltene im Bezug in Geschichten/Erzählungen...
Das Differenzieren der Inhalte von Wichtig/Unwichtig fällt den Meisten Betroffenen schwer.
Es kommt immer wieder ein neuer Gedankeninhalt, der wie ein Feuerwerk mitgeteilt werden muss, da man dieses eventuell als "dazugehörig" empfindet. Divergentes Denken = Kreative Inhalte
Dies kann natürlich so weit gehen, dass der Dialog in völlig anderen Themen endet, als hervorgesehen.
Bis zum Nullpunkt mit der Aussage " Worüber haben wir eigentlich geredet?"
Eine Hilfestellung ist in meinem Bezug (Gespräche z.B. da extrovertiert) sich immer wieder selbst dabei dabei zu erwischen, wie man abgleitet und dann wieder ins eigentlich Thema zurückzukehren.
Der Gesprächspartner will ja nicht meine "Lebensgeschichte" hören, wenn er nach einem gewissen Vorfall gefragt hat.
Der ewige Kampf zwischen "hyperfokussieren" / Perfektionismus und automatisiertem Leerlauf, in dem man eigentlich "wichtige" Dinge angehen sollte ... welche nicht der "persönlichen" Bedürfnisse dienen und uns Freude bereiten ... ;)
Gruß
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Bei meiner Mutter ist es quasi unerträglich, wenn man versucht, mit ihr zu reden. Sie ist so voll bei ihrem Thema, und verliert sich in unwichtigen Details, dass ich unweigerlich gedanklich selbst abschweife, bevor ich weiß, worum es im Grunde geht.
Ich kann es bei mir selbst schlecht einschätzen... Hust. Es klingt wie bei Mantarochen. Meine Mam seufzt immer wieder, wenn man es ihr wieder sagt, kann aber nichts dafür.
Ein Riesenproblem, was ich hab und immer wieder in Sackgassen führt, ist, den Satz des anderen zu Ende zu sprechen. Ich glaube, das habe ich mir extra angeeignet, um zu zeigen, dass ich aktiv zuhöre und dabei bin, es ist nur nervig. Ich schweife in meiner Ecke ab, anstatt bis zum Ende zuzuhören. Da wüsste ich auch nicht viel, wie man dem entgegenwirken kann.
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(01.07.2020 17:39)KTT schrieb: ist, den Satz des anderen zu Ende zu sprechen
Hi KTT,
um mal wieder abzuschweifen...
Dieses "Problem" zeichnet MICH aus...
Mein Denken ist 10 x so schnell wie das meiner "Mitmenschen" ...
Ich habe längst kapiert, was diese mir sagen möchten und kann/mache deren genaue Wortfolge dann auch nach.
Für außenstehende sehr "creepy" und es wird auch von der "Norm" als extrem unhöflich angesehen.
Dies ist mir bewusst doch dies bleibt ein Punkt den ich bis heute nicht abgelegt habe...
Ich und auch andere AD (H)S Betroffene fallen auch grundsätzlich ins Wort, da das Kurzzeitgedächtnis nicht gerade der "Hit" ist und wir die momentanen Gedanken auch sofort mitteilen wollen bzw. müssen, da diese in den nächsten Minuten/Sekunden schon wieder weg sind...
Da wir aufgrund der Vergangenheit eventuell als "dumm/faul" bezeichnet wurden, erfolgt hier der "Eingriff" mit einer "Angriffsstrategie" welche unterbewusst abläuft, um seine "Meinung" rechtzeitig mitzuteilen, bevor einem mal wieder die Worte fehlen...
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Meistens oder manchmal funktioniert unsere Angriffsmethode gut, wenn der andere was anderes sagen wollte ist es halb blöd und der andere fühlt sich u. U. in seiner Autonomie beschnitten.
Ich wüsste nicht wie es ablegen, bitte Bescheid sagen, wenn wer was an der Hand habt^^
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Glaub mir ich hasse z.B. absolut den berühmten "Small-Talk"...
Eine Methode wäre z.B. um nicht unhöflich zu wirken bzw. Sympathie bei dem Gesprächspartner aufzubauen oder zu erhalten, ist einfach aktiv zuzuhören. (soooo schwer ich weiß)
Man kann sich selbst im Gespräch halten, indem man z.B. erst nach dem Aussprechen des Gegenübers den (Halb-)Satz wiederholt und interessiert mit dem Kopf nickt...
(Dies signalisiert dem Gesprächspartner aktives Interesse an seiner "Story" ) und er wird weiter reden ...
Hilfeeee!
Viele Menschen wollen auch einfach nur ihr "blablablabla" abladen ohne eine wirkliche Antwort zu erwarten,
Hauptsache man hat zugehört
Ach wir Menschen und unsere Kognition
So das wars jetzt sonst schweife ich zu sehr vom Treadtitel ab.
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Ach Schei**e, ich verbeiß mich immer in total sinnloses Zeug anstatt die wichtigen Dinge zu erledigen. Abschweifen und Aufschieben in einem. Frisst Zeit, führt manchmal zu erstaunlichen Ergebnissen, geht manchmal in die Hose, ist aber oft für mich nicht so entspannend. Ich kann mich da manchmal nicht steuern.
Z.B. irgendeinen uralten Mist nochmal versuchen zu reparieren (obwohl der dann nach drei Monaten eh wieder auseinander fällt) anstatt die Steuererklärung vorzubereiten. Gedankengänge erkläre ich auch gerne in allen Einzelheiten und merke irgendwann an der Reaktion der Anderen, dass die den Kern der Sache längst geblickt haben. Dann versuche ich mich zu effizienter Kommunikation zu zwingen. Ist für mich aber echt anstrengend.
Das musste mal raus.
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Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor.
Ich schweife ständig ab. Bei der Arbeit. Viel mache ich es auch so wie du, dass ich es viel genauer mache, als es eigentlich nötig wäre. Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig verstanden.
Aber auch zu Hause beim Haushalten.
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Moin
(28.07.2020 11:45)Henuauso schrieb: Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor.
Ich schweife ständig ab. Bei der Arbeit. Viel mache ich es auch so wie du, dass ich es viel genauer mache, als es eigentlich nötig wäre. Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig verstanden. nicht nur "als es nötig wäre" sondern oft auch "als es gewollt ist", was dann natürlich schonmal länger dauert und dadurch Ärger gibt obwohl man es nur gut meinte ...
Zitat:Aber auch zu Hause beim Haushalten.
Zuhause bleibt es dann gern mal liegen weil ich denke "das ist zuviel um das jetzt alles ordentlich zu machen" oder das Gegenteil "das lohnt sich noch nicht anzufangen"
Gruß Matze
Folgende 1 Mitglied dankten Matze für diesen Beitrag:
• Emely
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Kommt mir auch bekannt vor. Ich schweife sehr oft ab, so bald ich etwas interessantes entdeckt habe.
Andersherum kann ich auch Stunden an Sachen dran bleiben, die mich sehr interessieren. Da vergesse
ich dann Zeit und Raum.
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• Matze
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Gerade geht es mir extrem so...dieses Abschweifen...
Wenn der Tag doch nur 48 Std. hätte...
Dranbleiben würde ich ja wollen...nur an ca. 10 Themen gleichzeitig..
Irgendwie bleibt mir das, mal mehr mal weniger stark...da ist ziemlich egal, auf welche Medikation ich noch so gut eingestellt bin.
Allerdings muss ich sagen, dass ich inzwischen gelernt habe, dass ich daran nicht verzweifeln muss und sollte. Und vor allem weiß ich inzwischen, dass es durchaus auch vorteilhaft sein kann...dieses vielseitige Denken und Handeln...in meinem Job z.B.
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Hätte der Tag 48 Stunden hätten wir bestimmt auch doppelt so viel Tabs geöffnet
Emely gefällt dieser Beitrag
(26.08.2020 15:26)ComsiComsa schrieb: Hätte der Tag 48 Stunden hätten wir bestimmt auch doppelt so viel Tabs geöffnet
genau so.
und wenn ich ein Hobby aufgebe , kommt bald das nächste oder gleich mehrere interessante angeflogen.
Bringe ich alle Bücher zurück zur Bücherei, drapieren sich einige Zeit danach wieder zu viele um
mein Sofa. (pfeif....)
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Das abschweifeln mache ich oft und gerne, es bleibt eben noch im Grenzen... Auch zu Hause, da stört es mich nicht.
Am Arbeit... Wenn ich mal auf der Feld gehe, etwas ernten, kann ich einfach nicht nur ernten... Manchmal nehme ich einiges an nervige Unkräuter weg (von denen muss man wegnehmen, aber weil es niemand nebenbei macht, blühen sie) oder sehe ich auch mal etwas dass dort liegen gelassen ist und bringe zurück...
Manchmal ist es meine Chefin zu viel und sie sagt es auch. Andere Kollegen auch, finden einfach dass es Arbeiten gibt die "wichtig" sind und andere eben nicht wichtig und sie werden lang aufgeschoben... Mich scheint alles wichtig zu sein...
Manchmal ist man auch froh wenn ich einiges ausreisse und zu Müll bringe... Oder mal ein Werkzeug zurückbringe.
Ich finde abschweifeln nicht schlimm, aber es nervt manchmal die anderen schon... Dabei, wird manchmal doch vieles erledigt dass nicht umbedingt sinnlos war...
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(26.06.2020 20:52)Matze schrieb: Wie ist das bei Euch mit dem Abschweifen, kommt Ihr auch oft "von`s erste ins tausendste", sei es bei Gesprächen oder Zuhause oder beim arbeiten und wie geht Ihr und Eure Umwelt damit um?
Bei eigenen bzw. recht frei gestalteten Programmier-Aufträgen. Nur mal eben feature X ein bauen... aber nicht einfach so, sondern "richtig". Oh und die Funktionen, die sind zu lang die müssen aufgeteilt werden und die zugrundeliegende Struktur passt jetzt auch nicht mehr, das muss man jetzt umbauen. Und wenn man da tiefer gräbt.. wie sieht das denn aus, so geht das aber nicht... und so geht das dann eine Weile, das kann Minuten, Stunden oder Tage sein. Wobei mir dann oft ADS-bedingt auf der Hälfte der Strecke die Energie ausging und ich dann 30-80% einer tollen Lösung hatte und die restlichen 20-70% dann mit Tape und Heißklebepistole irgendwie zusammen geklebt habe (im übertragenen Sinne) und immer so 'Rest' übrig blieb, der dann später mit mehr Aufwand und weniger Zeit irgendwie hingebogen werden muss.
Manchmal hab ich dann nach Stunden oder Tage auch einfach alles wieder abegrissen (geht bei Code ja relativ leicht ;)) und dann einfach die Lösung genommen, die 30 Minuten statt 10 Stunden benötigt..
Meine Umwelt ist dann zuweilen nicht unbedingt begeistert gewesen, wenn 20 Dinge "eigentlich fertig, bis auf diesen Rest" gemacht worden sind. Geht irgendwie, aber ist am Ende irgendwie viel unnötige Arbeit gewesen.
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(13.09.2020 15:23)Unkrauthexe schrieb: .....
Manchmal ist es meine Chefin zu viel und sie sagt es auch. Andere Kollegen auch, finden einfach dass es Arbeiten gibt die "wichtig" sind und andere eben nicht wichtig und sie werden lang aufgeschoben... Mich scheint alles wichtig zu sein...
...... Ja das ist leider oft so das "alles" wichtig ist und dann nichts fertig wird
Gruß Matze
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(26.08.2020 15:26)ComsiComsa schrieb: Hätte der Tag 48 Stunden hätten wir bestimmt auch doppelt so viel Tabs geöffnet
Genau das denke ich derzeit sooo oft..
Das geht mir leider insbesondere in den Herbst-Wintermonaten so.
Das Dranbleiben fällt mir darum derzeit auch besonders schwer und ohne die Medikation wäre das bei mir dann fatal.
ComsiComsa gefällt dieser Beitrag
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Das ist auch so eine Baustelle von mir. Sehr typisch für mich ist, dass ich nicht lange zuhören kann. Wenn jemand längere Zeit am Stück redet, falle ich demjenigen entweder ins Wort oder fange an, nebenbei was anderes zu machen. Neulich hatte ich Ärger auf der Arbeit, weil ich mal schnell eine E-Mail weitergeleitet habe, während die Stellvertretung von meiner Chefin am Reden war. Ich mache oft mehrere Dinge gleichzeitig, strukturierte Menschen haben damit so ihre Probleme.
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